Schlafmangel ist ungesund. Wer weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, hat ein erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod.

Zu wenig Schlaf kann das Leben verkürzen – zu viel Schlaf auch

Wissenschaftler der University of Warwick (England) und der Federico II Universität in Neapel (Italien) haben über einen Zeitraum von 25 Jahren die Daten aus 16 europäischen, amerikanischen und asiatischen Studien analysiert. Dabei wurde das Schlafverhalten von mehr als 1,3 Millionen Menschen berücksichtigt, von denen im Verlauf der Studie etwa 100.000 Menschen verstarben. Die Ergebnisse, die im wissenschaftlichen Journal „Sleep“ veröffentlicht wurden, sind eindeutig: Beträgt die Schlafdauer langfristig weniger als sechs Stunden pro Nacht, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und somit für einen vorzeitigen Tod rapide an. In Zahlen ausgedrückt: Wer weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, hat ein um zwölf Prozent erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod – stets im Vergleich zu denen, die konstant zwischen sechs und acht Stunden pro Nacht schlafen. Zu wenig Schlaf fördert demnach das Risiko für:

  • Herzinfarkte
  • Schlaganfälle
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Depressionen

Wer nachts zu wenig schläft, fühlt sich tagsüber zudem gestresst und ausgelaugt. Auch Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Reizbarkeit sind nicht selten.

Wer nachts zu wenig schläft, fühlt sich tagsüber zudem gestresst und ausgelaugt. (Bild: © Sjstudio6 - Shutterstock.com)

Wer nachts zu wenig schläft, fühlt sich tagsüber zudem gestresst und ausgelaugt. (Bild: © Sjstudio6 – Shutterstock.com)

Warum ist ausreichend Schlaf so wichtig?

Gesunder, erholsamer Schlaf ist für unseren Körper überlebensnotwendig. Körper und Gehirn regenerieren sich im Schlaf, unsere Erlebnisse vom Tag werden verarbeitet, Informationen gespeichert. Die Dauer unseres Schlafs hat zudem grossen Einfluss auf unseren Stoffwechsel. Beträgt sie nur wenige Stunden pro Nacht, ist meist Bluthochdruck die Folge. Die Arterien verengen sich, sodass die Blutzirkulation beeinträchtigt wird. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist daher deutlich erhöht. Wer im Schnitt sieben Stunden pro Nacht schläft, hat dabei das geringste Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Zwar ist es möglich, zu wenig Schlaf nachzuholen – es ist jedoch unklar, ob und in welchem Masse ein ungleicher Schlafrhythmus den Organismus negativ beeinträchtigt.

Ausgeglichener, erholsamer Schlaf ist die beste Vorbeugung

Die Schlafgewohnheiten der modernen Gesellschaft unterscheiden sich stark von denen früherer Generationen. Schichtarbeit ist an der Tagesordnung, und auch Überstunden sind für viele Menschen selbstverständlich geworden. Wir sind rund um die Uhr erreichbar und legen das Smartphone selbst nachts nicht weg – es liegt auf dem Nachtschrank, damit wir keine Nachricht und keine scheinbar wichtige Information versäumen. Die Anforderungen des modernen Lebens erhöhen zudem den Stresspegel und führen nicht selten dazu, dass wir abends nicht zur Ruhe kommen.

 

 

Artikel von: Redaktion Herb & Bitter AG
Artikelbild: © megaflopp – shutterstock.com

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