Die Angst vor Prüfungssituationen ist weit verbreitet: Laut einer Studie sind bis zu 15 Prozent der Schüler von stark ausgeprägtem Prüfungsstress betroffen. Eine intensive Prüfungsvorbereitung und das motivierende Verhalten der Eltern können helfen.

Wie äussert sich Prüfungsangst?

Die Angst vor Prüfungen kann sich auf verschiedene Arten äussern. Bei vielen Schülern kreisen die Gedanken in den Tagen vor der Prüfung nur um die Prüfungssituation, wodurch auch die Schlafqualität und die Leistungsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden. Je näher die Prüfung rückt, umso mehr leiden die Betroffenen: Übelkeit, Magenschmerzen, Kopfschmerzen und Reizbarkeit sind nur einige der Symptome, die im Zusammenhang mit Prüfungsstress auftreten können. Wer nicht in der Lage ist, einer Prüfung gelassen entgegenzusehen, scheut meist die Bewertungssituation und fühlt sich dieser hilflos ausgeliefert. Dazu kommt die Angst vor den möglichen Konsequenzen einer schlechten Note. Die Prüfungssituation wird in Gedanken immer wieder durchgespielt. Dieses Kopfkino verursacht jedoch nur noch mehr Druck und kann schlimmstenfalls sogar zur völligen Lernblockade führen. Ein wenig kontrollierte Angst vor der Prüfungssituation ist hingegen sogar positiv zu bewerten: Sie steigert die Konzentration, führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und kann so letztlich zu einer besseren Note beitragen.

Bei vielen Schülern kreisen die Gedanken in den Tagen vor der Prüfung nur um die Prüfungssituation. (Bild: © traveliving - shutterstock.com)

Bei vielen Schülern kreisen die Gedanken in den Tagen vor der Prüfung nur um die Prüfungssituation. (Bild: © traveliving – shutterstock.com)

Was können Eltern tun?

Angst entsteht im Kopf, und zwar meist aufgrund einer individuellen Einschätzung der Prüfungssituation, die nicht der Realität entspricht. Anders formuliert: Die Situation an sich ist gar nicht bedrohlich, sondern nur das Bild, das wir uns von ihr machen. Bereits diese Erkenntnis kann dazu beitragen, die Angst vor Tests und Klausuren wirkungsvoll zu bekämpfen. Eltern sollten ihr Kind also dazu motivieren, positiv zu denken – zum Beispiel, indem sie bestätigen, wie intensiv es sich auf die Prüfung vorbereitet hat, wie gut die Chancen auf einen Erfolg stehen und dass ein schlechtes Prüfungsergebnis kein Weltuntergang ist. Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte, findet auf den Seiten der Uni Bielefeld einen praktischen Leitfaden zum Umgang mit der Angst vor Prüfungen (Link).

Hilfreiche Strategien

Eine gute Vorbereitung ist die beste Strategie gegen Prüfungsstress. Ein effizienter Zeitplan, mit dessen Hilfe das eigene Lernen gut organisiert wird, kann dabei genauso hilfreich sein wie eine kleine Lerngruppe. Vor allem bei einer anstehenden mündlichen Prüfung sollte der Lernstoff zudem immer wieder abgefragt werden – entweder durch die Eltern oder durch Mitschüler. Darüber hinaus haben sich Entspannungstechniken bei der Bekämpfung von Ängsten aller Art bewährt. Ob Muskelentspannung nach Jacobson oder autogenes Training: Es gibt viele Methoden, die auch von jüngeren Schülern schnell erlernbar sind, und auch Sport kann helfen, innere Anspannungen zu lindern und der Prüfungssituation positiver zu begegnen. Bei Bedarf sollten Schüler und auch Eltern jedoch nicht davor zurückschrecken, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Artikel von: Redaktion Herb & Bitter AG
Artikelbild: © pathdoc – shutterstock.com

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